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„Por todo Chile!“ – Ein Abend anlässlich der 50. Todestage von Pablo Neruda († 23. September 1973) , Victor Jara († 16. September 1973), Salvador Allende († 11. September 1973) und der Unidad Popular, dem 1969 gegründeten Wahlbündnis von linken chilenischen Parteien und Gruppierungen.

Mit Gina Pietsch (Gesang) & Fabio Costa (am Klavier)

Diesen Abend widmen wir einem neuen Weg, der in drei großen Jahren begangen wurde, einem friedlichen, parlamentarischen, unblutigen, dem « chilenischen Weg », wo zum ersten Mal in der Welt, 1970, ein sozialistischer Präsident demokratisch gewählt wurde, der Arzt Dr. Salvador Allende. Bei seinem Amtsantritt herrschte Hunger und eine Kindersterblichkeitsrate von rund 30 Prozent. Allendes Wahlprogramm enthielt 40 Maßnahmen, die den Menschen das geben sollten, was ihnen lange versagt wurde: angemessene Wohnungen, Schulen für alle Kinder, jeden Tag genug zu essen, Arbeit, Unterstützung im Krankheitsfall und im Alter. Preise für Mieten und Lebensmittel wurden eingefroren, Bildung und medizinische Versorgung wurden kostenfrei, der Besitz von Land wurde neu geregelt.

Der Sänger, Musiker Victor Jara, den wir alle lieben, sagte dazu Folgendes: „Ich wäre am liebsten zehn Leute, um bei all dem, was jetzt zu tun ist, zehnmal so viel verrichten zu können. Wir haben diese wunderbare Chance, eine sozialistische Gesellschaft mit friedlichen Mitteln zu schaffen…“ Die Hoffnung war riesig. Das Vertrauen darauf, dass die herrschende Klasse gegen ihre eigenen Interessen den neuen Weg mitgehen würde, erwies sich als tödlich. Das hatte Salvador Allende selbst vorhergesagt: „Vor Ablauf
meiner Amtszeit“, so Allende zu seinem Freund Fidel Castro, „werde ich die Moneda nur auf einem Weg verlassen – in einem Sarg aus Pinienholz.“ 40.000 wurden Opfer der sich anschließenden Pinochet-Diktatur. Folterer und Mörder wurden nicht bestraft. Allende in seiner letzten Rede: „Ich bin sicher, dass die Saat, die wir im Bewusstsein Tausender und Abertausender Chilenen gesät haben, nicht vollständig ausgelöscht werden kann.“

Das ist auch die Hoffnung von Gina Pietsch und Fabio Costa.

 

Gina Pietsch, Sängerin und Schauspielerin; Germanistik- und Musikstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig; Studium im Fach Chanson bei Gisela May, an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” zu Berlin; wichtigster Lehrer Ekkehart Schall; Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch” zu Berlin; dort von 1992 bis 2010 Lehrtätigkeit im Fach Gesang und Interpretation; bis 2018 wiederholt Lehrtätigkeit im selben Fach an der Filmuniversität “Konrad Wolf”, Babelsberg. Zahlreiche Arbeiten für Rundfunk und Fernsehen; achtzig Soloabende, dreißig davon zu Brecht, die weiteren basierend u. a. auf Texten von Bachmann, Braun, Degenhardt, Fried, Gernhardt, Goethe, Hacks, Heine, Kabarett, Kempner, Marx, Pellert, Schrader, Schumann, Theodorakis, Tucholsky, Weill; gespielt bzw. inszeniert an verschiedenen Theatern. Ihre Inszenierung des Brecht-Abends “Die Ware Liebe” am Stadttheater Fürth erhielt den Bayrischen Theaterpreis 1998.

Fabio Costa, Komponist und Dirigent, in Brasilien geboren. Studierte zunächst Oboe, war im Orchester tätig und trat als Solist auf. Danach in Wien Studium Dirigieren und Korrepetition. Konzert- und Operndirigent (u. a. OTHELLO und MACBETH von Verdi, WERTHER von Massenet) in den USA, Brasilien, Argentinien und Chile. Preisträger internationaler Wettbewerbe als Komponist, Teilnahme an führenden Projekten auf den Gebieten Intonation und Mikrotonalität. 2008 Mitbegründer und Dirigent der Orquestra Filarmonica Gerais. Lehrbeauftragter für Korrepetitionen der Hochschule für Musik und Theater Leipzig (2016-21) und der UdK Berlin (2016-18), dort auch musikalischer Leiter von Studio-Opernproduktionen, u. a. HIN UND ZURÜCK von Hindemith, SCHWERGEWICHT von Krenek, LA VOIX HUMAINE von Poulenc und ANGELS IN AMERICA von Eötvös. 2020-21 an der UdK Lehrbauftragter für instrumentale Korrepetition (Oboe). Seit 2016 Zusammenarbeit mit Gina Pietsch.

Tickets an der Abendkasse oder hier im Ticketshop!